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Fit mit Philipp: Badminton-Training mit Alex Wong

 

Guten Morgen, aus den Federn, an den Ball!

Federball? Badminton? Wie heißt es jetzt richtig? „Es ist das Gleiche“, findet der Guten-Morgen-Österreich-Redakteur, der sich allerdings weder vom Sprungbrett noch in die Badminton-Halle traut, um sich eines Besseren belehren zu lassen.

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Hammerhart bei voller Kontrolle

Yonex erfindet den Badmintonschläger neu

Blitze zucken, dann schlägt er ein und der Spieler fühlt sich, als hätte er Thors Hammer geschwungen: Die Werbesprache für den Yonex Nanoflare 1000 Z spart rein gar nichts an mythisch aufgeladenem Pathos aus, um die jetzt schon sagenumwobenen Qualitäten des neuen Nummer-eins-Rackets des japanischen Weltmarktführers anzupreisen. Dabei würde eine Zahl auch schon reichen: 565 km/h lautet die unvorstellbare Marke für den härtesten Smash aller Zeiten, die alte (493 km/h) wurde pulverisiert. Und auch die Damen scheinen erstmals in dieser Wertung auf: Auf 438 km/h steht ihr erster offizieller Smash-Weltrekord.

Das extra steife, leicht grifflastige Racket ist 10 mm länger als die anderen Modelle und hat einen sehr kleinen Schlägerkopf; die Jungs vom Badlab-Magazine vergaben für Power, Handling und Ballkontrolle volle Punkte, waren aber am meisten überrascht, wie gut der Schläger ungenaues Treffen verzeiht.

Persönlicher Nachsatz: Ich spiele jetzt seit zwei Monaten damit und bin einfach restlos begeistert. Genial schnelles, super kontrolliertes Handling in der Defensive, gleichzeitig präzise, harte (na ja, für mich halt) Smashes – hätte nie gedacht, dass sich solch gegensätzliche Eigenschaften verknüpfen lassen. Ich bleibe dabei: Yonex erfindet den Badmintonschläger neu. Wer jetzt noch skeptisch ist: Alex hat den Blitz im Programm seines Testcenters. Ich empfehle freilich, einfach zuzuschlagen bzw. den Wunsch danach bei Alex zu deponieren, die extreme Nachfrage führt bisweilen zu Lieferengpässen …

Schweizer Doppel und Kärntner Klasse

Saunaaufguss einmal anders: Man nehme ein paar Dutzend unentwegter Badmintonians, ein super motivierendes Trainer:innen-Team, sommerliche Temperaturen und eine Übung, die sich „Schweizer Doppel“ nennt, und schon erhöhen sich Boden- und Luftfeuchte in der Halle um gefühlte 300 Prozent. Bei besagtem helvetischem Zweizel werden je vier Federbälle hinter den Grundlinien platziert und ein neunter Ball ins Spiel gebracht. Wer einen Fehler macht, muss den Ball holen, egal wo er liegt, und zu den Bällen hinter der eigenen Grundlinie stellen. Während man also z.B. aufs andere Feld hetzt, weil der Ball irgendwo dort ins Out gegangen ist, wird schnellstmöglich der nächste Ball serviert, sodass zu den Laufmetern auch noch der Stress hinzukommt, währenddessen im eigenen Doppel zu fehlen. Was diese vergnügliche Foltermethode mit der Schweiz zu tun hat, konnte nicht geklärt werden; tendenziell böswillige Vermutungen gehen in die Richtung „alles beiseite schaffen“ oder auch „jede:r kümmert sich um den eigenen Kram“.

Ist auch egal, Sportspielspaß pur mit eingebautem Trainingseffekt, was will man mehr. Sonntagshighlights waren die Matches gegen die Trainer:innen und, für euren Campberichterstatter ganz persönlich, die Bewegungstherapie, die sich Markus Grutschnig vergönnte. Der Mittvierziger aus Kärnten spielt Wiener Liga und steht im Austro-Ranking immerhin auf Rang 68, knapp 400 Plätze vor Alex. Mit ihm zu üben war richtig klasse.

Es tut sich einfach immer viel bei Alex’ Badminton-Camps. Stay tuned!

Austrian Open 2023 – The History

Rekordteilnehmerfeld und ORF-Premiere

529(!) Nennungen von Spieler:innen aus 55 Nationen bedeuteten beim diesjährigen Austrian Open ein Plus von rund 200 Aktiven gegenüber den Vorjahren, über 50 Freiwillige sorgten für den reibungslosen Ablauf des Events. Auch der ORF ließ sich nicht lumpen und zeigte drei Matches mit österreichischer Beteiligung – erstmals überhaupt in der nationalen Badminton-Geschichte (siehe Links). Das mediale Interesse an unser aller Lieblingssport nimmt zu!

Die (leider nicht allzu vielen) guten Sport-News aus heimischer Sicht: Wolfgang Gnedt (im Bild unten neben Alex) konnte sich mit drei Siegen für den Hauptbewerb qualifizieren, wo dann aber in Runde eins – wie auch für Luka Wraber – Endstation war. Österreichs Nr. 1 im MS, Collins Filimon (mittleres Bild vor Alex’ Pop-up-Shop), setzte sich in eben dieser souverän durch, unterlag dann aber in seiner zweiten Partie glatt in zwei Sätzen. Bis ins Viertelfinale schaffte es das XD Birker/Hochmeir.

Mit den Entscheidungen hatten Österreichs Badminton-Asse nichts zu tun, den Titel im MS sicherte sich der 23-jährige Belgier Julien Carragi, Nr. 70 der Welt, dessen eigentliches Meisterstück freilich sein dramatischer 70-Minuten-Fight inklusive spektakulärer Abwehr eines Matchballs im Semifinale war.

Alex, Chef des AO Stringing Teams, sagt besten Dank in Richtung Babolat für die ca. 50 Gelegenheiten, seine Bespannungskünste unter Beweis zu stellen. Auf Wiedersehen 2024 wieder in Graz!

Links:
ORF-Bericht
Badminton Europe TV – alle Spiele in voller Länge
Babolat

Die richtige Bespannung

Weiche Bespannungen für höhere Ballgeschwindigkeit, harte Bespannungen für mehr Präzision und Ballgefühl. So ist es überall zu lesen und so stimmt das auch – grundsätzlich. Dank des Trampolin-Effekts bei niedriger Bespannungshärte (unter 10 kg wie typischerweise bei Werksbespannungen) wird der Ball beschleunigt und fliegt weit. Die „Kuhle“, die dabei entsteht, erschwert dafür präzises Spiel. Und bei einer härteren Bespannung ist es genau umgekehrt: weniger Beschleunigung, dafür dank „brettlebener“ Abschlagfläche genaues Spiel. Schon. Nur ist da noch die Sache mit dem Sweet Spot (und deinem Spielniveau).

Video: Bespannen eines Rackets

Auf der Suche nach dem Treffpunkt

Die Sache mit dem Sweet Spot ist die: der ist umso größer, je weicher die Bespannung ist. Und umso wirkungsloser, je größer er ist. Das ist gut für Anfänger:innen, die den Ball selten mittig treffen: Es geht trotzdem nahezu gleich weit. Dafür gibt es aber auch keine Belohnung in Form eines härteren Schlags, wenn man den Ball perfekt in der Mitte trifft. Hat man hingegen eine harte Bespannung, ist der Sweet Spot klein – trifft man diesen aber exakt, erzielt man die größtmögliche Härte und Präzision gleichermaßen. Das ist der Grund, warum Spitzenspieler ihre Rackets mit bis zu 15 kg malträtieren. Wobei sie auch in Kauf nehmen, dass beim Verfehlen des Sweet Spots, bei Randtreffern, die Saiten ganz schnell reißen können; da gehen dann auch mal drei Bespannungen in einem Satz drauf.

Saiten im Test im Badminton-Labor

Empfehlung für dich

Im fortgeschrittenen Hobbybereich empfiehlt sich, sich bei 11 bis 12 kg einzufinden; Newbies, deren erstes euphorisches Badminton-Glücksgefühl aufkommt, wenn sie es bis zur Grundlinie schaffen, sind mit maximal 10 kg definitiv ausreichend bedient. Dies auch noch aus einem weiteren Grund: Trifft man den Ball nicht im Sweet Spot, entstehen belastende Vibrationen, die sogar einen Tennisarm zur Folge haben können. Ein für dein Spielniveau zu hart bespannter (und zu wenig schaftflexibler) Schläger vergällt dir also nicht nur deshalb den Spaß am Spiel, weil du dein Potenzial nicht auf den Platz bringst, sondern birgt sogar ein gewisses Gesundheitsrisiko. Mit einem für dein Spielniveau zu weich bespannten Schläger bleibst du andererseits klar unter deinen Möglichkeiten.

Schritt für Schritt

Lasst euch beraten und tastet euch heran: 11 kg sind eine zurückhaltende Bespannungshärte für den Einstieg auf gehobenem Hobbyniveau. Je nach Erfahrung damit geht es beim nächsten Mal ein halbes Kilo rauf oder runter. Alex notiert sich eure Daten (Schläger, gewählte Saite, Bespannungshärte; Letztere kann bei Alex auch deutlich höher ausfallen, wenn ihr das wollt, er ist Profibespanner bei Turnieren und hat die nötige Erfahrung und die beste Bespannungsmaschine auf dem Markt). Man muss übrigens für eine Neubespannung nicht warten, bis die Saite reißt: Spätestens wenn man im Spiel merkt, dass nichts mehr weitergeht, ist eine neue Bereifung … Verzeihung, Besaitung kein Luxus. Das geschulte Ohr erkennt am dumpfer werdenden Klang, wann eine Bespannung ihre beste Zeit hinter sich hat. Faustregeln à la „3/4/6 Monate beträgt die Lebensdauer deiner Saite“ sind freilich mit Vorsicht zu genießen; schließlich hängt das nicht zuletzt von der gewählten Saite ab und natürlich von der Spielintensität.

Saite für Saite

Zwischen 0,58 mm und 0,75 mm stark sind die Saiten für deinen Badminton-Schläger. Dünne Saiten sind elastischer und sorgen im Zusammenwirken mit einer härteren Bespannung für hohe Ballgeschwindigkeit und besseres Spielgefühl. Allerdings verlieren sie auch relativ schnell an Spannung; ein Wechsel empfiehlt sich mindestens alle 3 bis 4 Monate, bei hoher Spielintensität oder bei besonderen Anlässen alle 2 Monate. Wenn sie nicht sowieso vorher reißen durch einen Misshit (außerhalb des Sweet Spots). Als Allround- und Vielspieler:in bist du deshalb mit einer etwas dickeren und nicht ganz so rasanten, dafür aber wesentlich langlebigeren und unempfindlicheren Saite besser bedient. Und als Anfänger:in sowieso. Alex’ Lieblingssaite ist die meistgespielte Saite auf Profiniveau, die Yonex BG 80, seine Empfehlung für jene, denen die Haltbarkeit das Wichtigste ist, ist die Yonex BG 65 oder die Babolat iFeel 70.

And the Winners Are …

Bei den 66. Badminton-Staatsmeisterschaften vom 3. bis 5. Februar 2023 in der Wiener Stadthalle dominierten die favorisierten Badmintonians. An drei Tagen nutzten rund 1.000 Fans die Gelegenheit, den Besten des Landes zuzusehen. Sie erlebten mitreißende Spiele und großartige Werbung für unseren Sport.

Titelverteidigung stand bei den 66. ÖBV-Staatsmeisterschaften hoch im Kurs: Katrin Neudolt setzte sich im Finale glatt durch, holte den vierten Titel in Folge und behauptete sich einmal mehr als unangefochtene Nr. 1 im heimischen Badmintonsport. Mehr zu kämpfen hatte Luka Wraber, behielt letztlich gegen die Nr. 2 des Turniers, Wolfgang Gnedt, aber auch in zwei Sätzen die Oberhand. Gleich zwei Titelverteidigungen gelangen Philip Birker: In einem hochdramatischen Mixed-Finale mit der bärinnenstark agierenden Serena Au Yeong an seiner Seite wurde das Gespann Philipp Drexler / Katharina Hochmeir mit 21:19 , 24:26 und 21:14 niedergerungen. Die Unterlegenen durften sich jedoch wenig später mit dem Gewinn im DD bzw. HD trösten.

Waren Au Yeong / Hochmeir im Vorjahr noch als Verliererinnen vom Finalplatz gegangen, war das Finale dieses Jahr eine klare Angelegenheit (-12, -15 gegen Balut/Meinke). Maximal spannend verlief hingegen das HD-Finale und sorgte für einen echten Knüller zum Abschluss. Birker/Drexler gegen Niederhuber/Tomic riss das Publikum von den Sitzen und endete mit dem knappestmöglichen Sieg für die beiden Philip(p)s: -19, -22, -19.

Chapeau an alle Sportler:innen! Unser Dank gilt dem WAT Simmering für das Eins-a-Ausrichten des Events und dem Hauptsponsor Yonex, dessen Pop-up-Shop Badminton Vienna betreiben durfte. Nächster Halt: Austrian Open 2023, vom 25. – 28. Mai wieder in Graz. Bis dahin: CU @MaXX, CU @Badminton Vienna.

Try it! Love it! Get it!

Alex’ neuestes unwiderstehliches Angebot: Badminton Vienna wird Official Yonex-Testcenter! Heißt: Ab sofort könnt ihr jederzeit die 15 neuesten, smashigsten Yonex-Rackets gratis* ausprobieren! Und ja, auch Alex’ momentane Favorits sind dabei: Astrox 100 ZZ und Arc Saber 11 pro. Solltet ihr euch in eines der beiden Modelle verlieben – was nahezu unvermeidlich ist, betrachtet euch als gewarnt – könnt ihr sie um EUR 195,– bzw. 185,– mit nach Hause nehmen, gratis Wunschbespannung inklusive.

Was sonst noch auf dem Testschläger-Programm steht, entnehmt bitte der Grafik: Je nach Spielstärke und Spielweise ist für jeden etwas dabei ab ca. EUR 80,–**.

Tipp: Vereinbart mit Alex einen Termin fürs Testen, am besten per Telefon: +43 699 17 16 20 97.

*Lediglich ein Einsatz ist zu hinterlegen wie bei der Spindvergabe.
**Die genauen Preise werden demnächst feststehen, bis dahin bei Interesse Alex fragen.

Bespannende Neuigkeiten

Schneller und präziser zur perfekten Bespannung: Vorhang auf für die BABOLAT Racket Station Evolution, für mich nichts weniger als die beste Maschine auf dem Markt. Mit diesem Hightech-Gerät kann ich eure Wunschbespannung in Zukunft auf 0,1 kg genau ausführen; zudem erleichtert es die Erfassung aller Daten – Schlägermodell, gewählte Saite, gewählte Bespannhärte –, sodass ihr sicher sein könnt, von mir immer genau die Bespannung zu bekommen, die zu euch und eurem Spiel am besten passt.

Bis bald bei Badminton Vienna!

Euer Alex